Die Freilichtbühne

… von Kinderhand mitgebaut

[Die Freilichtbühne] war ein fester Bestandteil dieser Einrichtung.

Zitat der Zeitzeugin Irmgard Katzorke

Im größten Kinderheim der DDR, dem A.S. Makarenko in der Königsheide, wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder auch lernten, eigenständig zu arbeiten. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Freilichtbühne, welche von den Kindern größtenteils selbst erbaut wurde.

Am 1. Juni 1958, also dem Internationalen Kindertag, wurde die Freilichtbühne eingeweiht. Sie hatte einen Wert von rund 50.000 Mark und diente viele Jahre als Veranstaltungsort für Aufführungen und Feiern. Dadurch ist sie vielen Heimkindern gut in Erinnerung geblieben, viele schöne Erlebnisse und größere Ereignisse hängen damit zusammen.

Um die 800 Zuschauer fanden in dem runden Areal Platz. Der Entwurf stammte vom technischen Leiter des Heims, welcher die Kinder beim Aufbau anleitete und unterstützte. Von ihm sind auch die anderen Anlagen entworfen worden, beispielsweise das Planschbecken.

Jeweils montags, dienstags und donnerstags wurden 10 bis 30 Kinder aus einem der drei Häuser zum Helfen abgeordnet, sodass die schulische Leistung nicht am Aufbau der Bühne litt. Allerdings gab es auch einige Kinder, die zusätzlich in ihrer Freizeit gerne halfen. Parallel zum Aufbau wurde auch das Programm für die erste Aufführung einstudiert. Das Programm am Tag des Kindes stand unter dem Motto „Gestern – Heute – Morgen“.

Des Weiteren half die Patenbrigade, das Wachbataillon Adlershof, beim Errichten der Bühne. Zum Wachbataillon bestand in der Folgezeit ein langjähriger Freundschaftsvertrag.

Die Freilichtbühne stellte eine wichtige Einrichtung im Kinderheim dar. Nicht nur die dortigen Aufführungen bereiteten den Kindern viel Spaß, sondern schon beim deren Aufbau hatten viele Freude am Mithelfen. Viele der ehemaligen Helfer blicken mit Stolz auf die dortige Leistung zurück.

Heutzutage ist von der Freilichtbühne nicht mehr viel zu sehen, wo sie einst stand verbleiben heute nur noch nackter Waldboden und ein paar Trümmer.

Zeitzeuge: John Erpenbeck, geb. 1942

Zur Person siehe Eintrag auf Wikipedia.

Interview mit JOHN ERPENBECK

Der Zeitzeuge erzählt von seinen Erinnerungen
an die Einsätze im Rahmen des NAW-Programms

Zeitzeugin: Irmgard Katzorke, geb. 1947